Mittwoch, 7. November 2012

Von stürmischer See und schwachem Wind


 
Wenn wir hier so gemütlich beim Nachtessen zusammen sitzen, fällt es uns fast schon wieder schwer zu glauben, was in der vergangenen Woche alles passiert ist: In Gibraltar haben wir Stephan auf der Ladore empfangen, das erste Mitglied unserer Crew für die Atlantikpassage. Von jetzt an sind wir also zu dritt unterwegs und die erste Etappe sollte uns von Gibraltar raus in den Atlantik bis auf die Kanaren, genauer Lanzarote, führen. So sind wir also bei Regenwetter, im Ölzeug, gestartet und machten uns auf eine mehrtägige Überfahrt gefasst, welche nicht einfach werden würde. Doch Wind und Wellen hatten deutlich mehr auf Lager als erwartet und 2/3 der Crew war bereits nach wenigen Stunden praktisch ausser Gefecht gesetzt und keine Hoffnung auf Besserung der gesamten Lage in Sicht! Der Kapitän, unerschütterlich wie immer, entschloss sich nach ca. 48h für einen Zwischenstopp an der marokkanischen Küste, zur Erholung und um auf bessere Segelbedingungen zu warten. Das war ein guter Entscheid, abgesehen vom Hafen, welcher alles andere als auf Segelyachten ausgerichtet war. Vielmehr umzingelten uns riesige Frachter und ein zuweilen ohrenbetäubender Lärm, da um uns herum ständig Lastwagen ent- oder beladen wurden. Es wird Getreide gebracht und Phosphor oder Phosphat abtransportiert, im selben Frachter! Leider sah die Ladore von dem vielen gelben und schwarzen Staub dann auch dementsprechend mitgenommen aus. Oje, wo doch unser Kapitän so stolz auf das blitzblanke Schiff war... oder müssen wir das Schiff in Black Pearl umtaufen?
Am Sonntag war's dann endlich soweit und wir konnten mit vielen Eindrücken aus El Jadida und Jorf Lasfar unsere Reise auf die Kanaren fortsetzen. Glücklicherweise waren die Wellen gnädig, einzig der Wind liess uns nun grad ganz im Stich und wir mutierten für die nächsten 3 Tage zu Motorbootfahrern. Kurz vor der Ankunft in Lanzarote begleiteten uns dann auch noch ein paar junge Delfine, was immer wieder ein berührendes Erlebnis ist!


Seit gestern sind wir also im Puerto Calero (die ARC-Flaggen mehren sich) und werden erst am Freitag weiter segeln (!) nach Fuerteventura.  Morgen wollen wir einen Ausflug in die besondere Vulkanlandschaft mit der dunklen Erde und den kahlen Hügeln machen. Dann also Prost und guten Appetit!

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